Unser Haus spricht mit Superschurken

Alles kommt zu seiner Zeit: Smart Home vermutlich erst 2015 massenweise nach Deutschland. Da der Gesetzgeber deutsche Haushalte nicht zur Vernetzung verpflichtet, liegen Chancen von Energieversorgern, Elektrokonzernen und Unternehmensberatern brach. Nur wenn wir alle per Smart Meter unseren Strom messen und regeln können, werden wir endlich Elektrotankstellen als Batterien nutzen und den Charme der Nachtspeicherheizung wiederentdecken.

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Nest muss sich also zunächst mit der Steuerung britischer Haushalte und dies im Schlepptau der RWE zufriedengeben.

RWE erhofft sich von der Zusammenarbeit ein Umsatzwachstum. Das Unternehmen betätigt sich in den letzten Jahren verstärkt im Bereich „Smart Home“, um Einnahmeausfälle bei den traditionellen Kraftwerken durch die zunehmende Verwendung von Ökostrom zu kompensieren.

Ist also der Verdacht berechtigt, dass es beim Regeln eines zugegeben schönen Thermostats (welcher Fetischismus ist heute schon bizarr?) nicht ausschließlich ums Stromsparen geht?

Some utility partners are willing to spend $30 to $50 per year and per thermostat to be able to turn the air conditioner up when it’s a hot day. This way, the utility can levels load on the grid.

Wie ist ansonsten die Lage in der Digitalkultur? Der größte belgische Provider (Liberty-Investment) schaltet SD-Sender einfach ab, um den Verkauf von HD-Rekordern zu beflügeln. Stoisch beharren Polizeigewerkschafter ausdrücklich auf der Speicherung von Vorratsdaten, obwohl das Max-Planck-Institut diesem Instrument Marginalität in der Strafaufklärung bescheinigt. Und Amerikas Autoren befürchten, dass ihr großes Land bald als Schurkenstaat gilt, in dem ein jeder (Google natürlich!) einfach alles scannen und monetisieren darf.

Daher haben wir wie Springer-Vorstand Döpfner große Angst. Vor der Suchmaschine, den Anzeigen, dem Datendiebstahl und den globalen Superschurken. Gut, dass wir in Germania kleinere Brötchen backen, Wahrlich, da wird schizophrener Liberalismus alternativlos wahr.

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