Die Zeit geht, und mit ihr kommen die Gedanken. Bisweilen messerscharfe Analysen.
„Jeder Internetaktivist will ein Original sein, auch wenn er plagiiert“, schießt Plagiatforscher Stefan Weber in der FAZ. Ein fundamentaler Wandel der Kultur sei längst im Gange: Seitdem Forscher nicht mehr schmökern, sondern googlen, verschwimme die Grenze zwischen Mein und Dein. Ubiquität und Autoritätsverlust des Wissens seien die Folge.
Unterdessen, in der ZEIT, verurteilt Philosoph Christoph Buder die Liebesanbahnung übers Internet logisch zum Scheitern. Die gezielte Partnerwahl über standardisierte Kriterien der Selbstdarstellung ersticke das Erlebnis, das Liebe überhaupt erst ermögliche, bereits im Ansatz.
Wo nichts fremd und echt ist, kann auch nichts entstehen, möchte man da meinen. Oder sich mit jenem Copy & Paste-Experten darauf was reimen: „Durch die Möglichkeit der problemlosen Dekontextualisierung erhält das, was ironisch gemeint war, plötzlich einen neuen Aussagestatus.“