Intellectual Property Rights: Wissen, Kultur und der Markt

Zur Abwechslung mal etwas Theorie: die kulturhoheit beobachtet, wie der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien die Strukturen verändert, in denen Wissen und Kultur produziert, distribuiert und konsumiert wird.

Der Apparat protokolliert Kommunikation, die diesen Prozess kommentiert und konstituiert: Presseberichte und Dokumente über technische und wirtschaftliche Entwicklungen, politische und rechtliche Entscheidungen. Ereignisse auf den Märkten für Information, in den Laboren des Wissens, in Organisationen und Institutionen sowie in der Kultur, die eine Gesellschaft beschreibt.

Also untersuchen wir die Mikrostrukturen der Wissensproduktion in den Makrostrukturen der Wissensverteilung. Oder umgekehrt? Jedenfalls stoßen wir permanent auf ein Paradox: Wissen wird als Rohstoff benötigt und als Endprodukt gehandelt. Wissen, selbst eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren des Marktmodells, ist gleichzeitig Ware. Informationen sind Voraussetzung und Folge, Umwelt und System zugleich. Das klingt irgendwie zirkulär.

International gültige geistige Eigentumsrechte (Intellectual Property Rights, IPR) sollen es richten. Neue Grenzen sind zu ziehen, neue Verfahren zu etablieren und neue Gremien zu schaffen, die zwischen den Ansprüchen auf öffentliche Verfügbarkeit und private kommerzielle Verwertbarkeit vermitteln. Wenn Wissensergebnisse und Techniken der Wissensproduktion zu marktfähigen Produkten werden, bedarf es der Bewertung des Wissens in Form einer einheitlichen Ordnung und messbaren Hierarchie – Gesetze und Preise zum Beispiel.

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