Viel zu ruhig ist es geworden, hier im Apparat. Fast zwei Quartale Schweigen passen andererseits ganz wunderbar zur unaufgeregten Betriebsamkeit, in der Digitalisierung und Welt sich aktuell befinden. Da wird integriert, aufgekauft, geklagt und gesetzlich geregelt, ohne dass wir Geneigten all das aufmerksam und aktiv kritisch begleiten könnten, entschuldigen wir uns vorsorglich.
Also gibt’s zum Neubeginn im inzwischen erblühten Fünfzehnerjahr nur einige Spiegelstriche und ein zweites Stimmungsbild:
- Kampf: Das US-amerikanische Podcast-Patent ist annulliert, Bürgerrechtler erwirken beim Patentamt USPTO Streichung des Schutzrechts für das trollige Unternehmen Personal Audio.
- Bündnis: Während Google per Androidwear verlorenes Terrain auf Apples iOS zurückerobern will, konzentriert Microsoft sein Software- und Entertainment-Angebot mit dem Start von Windows 10 auf einer gemeinsamen Online-Shop-Plattform.
- Recht: Beim Abschöpfen ausländischer Telefon- und E-Mail-Daten operiert der BND bisher in einem Graubereich. Wahrscheinlich nicht mehr lang, denn die Bundesregierung will das internationale Hähen und Spähen legalisieren, indem sie die umstrittene eigene Interpretation juristisch zweifelsfrei kodifizieren lässt.
Da diese „Weltraumtheorie“ so schön klingt und unser Dilemmata mit informationeller Selbstbestimmung, Datenschutz, geistigem Eigentum sowie dem Management von Innovationsförderung und -folgen trefflich widersprüchlich wiedergibt, erheben wir diese astronomische Definition zum aktuellen Frühjahrsmotto:
„Wo deutsche Gesetze keine Gültigkeit haben und insbesondere wenn Daten über Satelliten und somit im Weltraum eingesammelt werden, herrscht rechtsfreier Raum.“
Denn das gilt im Internet bekanntlich fast überall, wenn es in den Kram passt. Solange wir nichts dagegen tun und alternative Dienstanbieter wie Apple, Google und Microsoft weiter erfolgreich unauffällig Land gewinnen lassen. Cybergöttin, schick uns Wut!