Dass ich vergreise, ist mir spätestens seit letzter Woche klar. Facebook-Nutzer inzwischen im Median 38,7 Jahre alt, damit nur noch 5,4 Jahre jünger als die Deutschen. Und wir genau mittdendrin.
Derweil verraten die Daten immer mehr, vom Abkehrwillen der Mitarbeiter bis zu Neigung und Gesinnung. Die Zeit ist reif für eine kleine Verzweigung in Sachen Transparenz:
- Data Miner wie Markus Morgenroth untersuchen Firmen-Mails auf Anzeichen für mangelnde Loyalität, Korruption und versteckte Hierarchien. Ganz legal, denn in den USA gehört geschäftliche Korrespondenz den Unternehmen.
- Soziale Bewegungen fragen sich, was Politik im Netz erreichen kann und empfehlen als Grüne „konstruktive Politik“. Aber Augen auf bei der Plattformwahl: Mag „Klicktivismus“ bei Facebook und Google+ einfach möglich sein, handeln sich Aktivisten dort einen anderen Großen Bruder ein.
- Microsoft beispielsweise beantwort jährlich 75.000 Anfragen der Strafverfolgungsbehörden, immerhin 8.600 davon aus Deutschland. Ab sofort gibt es aus Redmond daher alle 6 Monate den Law Enforcement Requests Report.
- Sind wir nicht längst viel gläserner als unsere Abgeordneten? Diese tun sich im Parlament mit Transparenz weiter schwer.
Wie ungewöhnlich politisch dieser Sonntag scheint. Ist Internet die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln? Wir beobachten, dass Wirtschaft, Poltik und Öffentlichkeit sich durch die eingeladenen Agenten des Netzes rekonfigurieren. Dasselbe Hauen und Stechen, nur schneller und steigend komplex.
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Alle jederzeit haben und wissen zu können, ist das alte oder neue Qualität? Und welche Geige spielt Echtzeit in diesem Konzert? Entschuldigung, jetzt hab ich schon wieder den Lobo bemüht.