Nach dem langen Geschwurbel im Vorbeitrag schmücken wir uns kurz mit fremden Federn…
Die Zahl der Wikipedia-Autoren sinkt NICHT kontinuierlich, behauptet Wikimedia, obwohl Felipe Ortega in seiner Thesis Freiwilligen-Schwund verzeichnet und das Palo Alto Research Center leicht abschüssige Wellen anzeigt. Wesentlich sicherer als diese Zahl ist sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) in der Behauptung, ein Recht auf Privatkopie bestehe NICHT. Und der britische High Court of Justice urteilt, dass elektronische Programmführer an und für sich per Softwarepatent NICHT schützbar sind.
Angesichts derart nuancierter Streitereien flüchten wir auf Kulturseiten und ventilieren auf’s Neue: Sind Internet-technische Entwicklungen „Nebenprodukte einer besonderen Kombination ökonomischer Kräfteverhältnisse“ (Nicholas Carr in der ZEIT), oder bereichern die durch Soziale Netzwerke und Web 2.0 entstandenen Neuen Öffentlichkeiten die „plurale Vielfalt unserer Gesellschaft“ (Stefan Münker im SPIEGEL)?