Schwärzen für den Staat mit Word

Kaum zu glauben, aber wahr: Microsoft Word bekommt eine Schwärzungsfunktion! Mit dieser Funktion, die über eine zusätzliche Taskleiste steuerbar ist, können Autoren beliebige Textpassagen für Dritte (Unbefugte) unkenntlich machen, zum Beispiel weil sie als vertraulich gelten.

Wie heise.de berichtet, hat Microsoft bei dieser Funktion vermutlich an die amerikanische Regierung gedacht. Deren Mitarbeiter hatten jüngst bei der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts zum Tod eines italienischen Geheimdienstmitarbeiters im Irak übersehen, dass das Schwärzen von Text durch Einfärben des Texthintergrunds in Word nicht ausreicht, um diesen Text in der PDF-Version des Berichts unsichtbar zu machen. So konnte jeder alles lesen, auch was vertraulich war.

Schön, dass Microsoft die Vertraulichkeit sichert. Dürfen wir Privatleute und Europäer die Schwärzung denn auch einsetzen, um persönliche Daten über unsere Finanzen, Gesundheit und anderes vor anderen und den Regierungen zu schützen? Und darf Microsoft ein privates Schwarz wieder in Weiss umwandeln, wenn Word nicht korrekt lizenziert ist? Fragen über Fragen – Rechtsrefendare vor!

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